Unsere Erwartungshaltung für Most war hoch! Obwohl wir die Strecke noch nicht kannten, sind wir mit einem guten Selbstbewusstsein und als Tabellenführer nach Tschechien angereist. Am Donnerstag beim Testbeginn ging es im großen und ganzen gut. Nach und nach zeigten sich aber immer mehr Probleme mit dem Auto und wir wussten nicht genau, was wir für den nächsten Tag verändern sollen. Freitag haben wir ein ganz neues Setup getestet, trotzdem hatten wir noch Probleme, den Speed der Spitze zu gehen. Am Freitagabend haben wir eine lange Besprechung mit dem Team geführt und die richtigen Veränderungen für das Qualifying vorgenommen.
Am Samstagmorgen war ich gespannt darauf, ob wir die richigtigen Entscheidungen für das Setup getroffen haben. Ich habe mich selbst unter Druck gesetzt, denn ich musste und wollte meine Performance von Oschersleben genau jetzt bestätigen. Mit Platz sechs, ein Zehntel hinter Platz eins, zweitbester Audi und das mit einem ganz neuen Setup waren wir alle wieder mega happy. Auch wenn ich mir mehr erhofft hatte, konnte ich zufrieden sein. Im Rennen verlief es leider nicht so gut. Nach einem mittelmäßigen Start konnte ich dennoch in der nächsten Kurve Platz sechs zurück erkämpfen, bis dann kurz darauf mein hinterer linker Reifen geplatzt ist, ich das Auto fast verloren habe und mir mehrere Kontrahenten noch in mein Auto fuhren. Direkt nach der ersten Runde ging es in die Box, um uns einen neuen Reifen zu holen. Auf Platz 29 kehrte ich zurück auf die Strecke, mit einem leicht beschädigten Auto und holte mir erneut einen Reifenschaden durch eine Berührung mit einem anderen Fahrzeug. So mussten wir das Rennen aufgeben. Sehr ärgerlich da wir von Platz sechs gute Chancen auf Punkte hatten.
Sonntag war wieder mein Teamkollege Philip dran zu zeigen, was er drauf hat. Platz 15 war das Maximum nach einer nicht nach Plan verlaufenen Qualifikation. Philip machte im Rennen einen guten Job und übergab mir das Auto auf Platz 13. Mehr konnten wir aber nicht mehr rausholen, obwohl meine Rundenzeiten direkt nach dem Fahrerwechsel die schnellsten von allen waren. Über die Renndistanz habe ich aber immer mehr Probleme mit der Fahrzeugbalance bekommen und es war unmöglich, die Fahrzeuge vor mir zu attackieren. Wir beendeten das Rennen auf Platz 13. Leider haben uns für Sonntag einfach die Erfahrungswerte von Samstag gefehlt. Auch wenn wir keine Punkte an diesem Wochenende mitnehmen konnten, haben wir vielen Teams im Fahrerfeld gezeigt, dass Oschersleben nicht einfach passiert ist, sondern starke Konkurrenz sein werden.